Die optimale Kaffee-Zeit

Die erste Tasse Kaffee am Morgen ist für viele nicht wegzudenken. Die stimulierende Wirkung von Koffein auf den menschlichen Körper ist weithin bekannt. Laut Kaffeestatistiken verlassen sich rund 72% der Deutschen täglich auf diesen natürlichen Energielieferanten in Form von Kaffee. Doch was macht Koffein so wirksam? Und gibt es die optimale Uhrzeit für Kaffee-Genuss?

Erhöhte Wachheit und Konzentration

Koffein wirkt auf das zentrale Nervensystem, indem es die Adenosinrezeptoren blockiert, die normalerweise für Müdigkeitssignale im Gehirn verantwortlich sind. Dies führt zu einer erhöhten Wachheit und Konzentration. Darüber hinaus fördert Koffein die Freisetzung von Dopamin und Noradrenalin, zwei Neurotransmittern, die für das Gefühl von Wohlbefinden und Energie verantwortlich sind.

Körperliche Leistungsfähigkeit

Neben der stimulierenden Wirkung hat Koffein auch positive Auswirkungen auf die körperliche Leistungsfähigkeit. Es kann die Aufmerksamkeit und Reaktionszeit verbessern, was insbesondere für Sportler von Vorteil ist. Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von Koffein vor dem Training die Ausdauerleistung steigern kann.

Kaffee zur richtigen Zeit trinken

Wussten Sie, dass Kaffee seine Wirkung unterschiedlich entfalten kann –  je nachdem, wann Sie Ihren Kaffee trinken?  Gibt es denn „die“ optimale Zeit dafür?

Ja, es kommt tatsächlich auf den richtigen Zeitpunkt an. Das meint jedenfalls der US-amerikanische Neurowissenschaftler Steven Miller.  

Denn wer zur falschen Zeit Kaffee trinkt, riskiert nicht nur einen geringeren Wachmacher-Effekt. Es könnte auch zu einer Koffein-Toleranz kommen – dann bräuchte man immer größere Mengen Kaffee, um den gewünschten Effekt zu erhalten. Bester Zeitpunkt für Kaffee am Vormittag sei demnach zwischen 9.30 und 11.30 Uhr.

Cortisolspiegel berücksichtigen

Miller zufolge sollten Kaffeetrinker sich dem Rhythmus ihres Körpers anpassen. Und der schüttet vor allem kurz nach dem Aufstehen jede Menge Cortisol aus. Das körpereigene „Stresshormon“ gilt auch als natürlicher Wachmacher.

Wer beispielsweise gegen 7.30 Uhr aufsteht, für den gilt: Am meisten Cortisol schüttet der Körper in der Zeit zwischen 8 und 9 Uhr aus. Er ist somit zu diesem Zeitpunkt sowieso schon auf dem höchstmöglichen Aufmerksamkeitslevel. 

Dann könne Koffein laut Miller in diesem Zeitraum im Körper nichts ausrichten. Ein weiteres Mal schütten wir etwa zwischen 12 und 13 Uhr Cortisol aus, und noch einmal zwischen 17.30 und 18.30 Uhr. Wer zu diesen Zeiten Kaffee trinkt, dem entgehe der erwünschte aufputschende Effekt des Koffeins, behauptet Miller. Der effektivste Zeitpunkt für einen Kaffee am Vormittag, wie bereits erwähnt, sei somit zwischen 9.30 und 11.30 Uhr.

Contra Koffein

Jedoch ist auch beim Kaffee wegen des Koffeins Vorsicht geboten und es gilt – wie bei fast allem, was mit Genuss zu tun hat: Bitte in Maßen und nicht übertreiben! Denn der Konsum von Koffein kann, wie bekannt ist, auch einige potenzielle negative Auswirkungen haben. Bei übermäßigem Konsum kann es zu Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen und Herzrasen kommen. Auch eine Abhängigkeit kann sich entwickeln.

Also: Um die positiven Effekte von Koffein zu nutzen und gleichzeitig mögliche Risiken zu minimieren, ist es ratsam, den Konsum zu moderieren.

Wieviel Kaffee pro Tag?

Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 400 mg für Erwachsene, was etwa vier Tassen Kaffee entspricht. Es ist auch wichtig, auf die individuelle Toleranz und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu achten.

Fazit: Koffein kann eine wirksame und natürliche Möglichkeit sein, die geistige Wachheit und körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern. Bei verantwortungsvollem Konsum kann es ein wertvolles Werkzeug sein, um den Alltag energiegeladen zu meistern. Wenn Sie jedoch Bedenken haben oder unter negativen Wirkungen leiden, ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren.

***

Wie lautet Ihr momentanes biologisches Alter?

Finden Sie es heraus! Hier geht’s zum Test!   

Beste Gesundheit wünscht Ihr Deutschland verjüngt sich-Team!

 ***

(Foto am Seitenanfang: Engin Akyurt auf Unsplash)